Laudatio
für die Träger des Aachener Friedenspreises 2000: "Reconstruindo a Esperança"
und "Aktion Noteingang"
Bruno Schoch, 1. September
2000
Sehr geehrte Damen und Herren,
lassen Sie mich beginnen
mit der Bemerkung, daß ich es als große Ehre empfinden,
hier die Laudatio auf die Träger des Aachener
Friedenspreises halten zu dürfen.
Bekannt sind die landläufigen
Klagen, mit gesellschaftlichem und politischem Engagement
sei es in unserer Epoche rapider Globalisierung und
Individualisierung nicht mehr weit her. Gewiß sind wir
heutzutage, was den Einsatz der Bürger für das bonum
commune angeht, weit entfernt vom republikanisch-patriotischen
Pathos eines Jean-Jacques Rousseau. Der hatte formuliert:
"Sobald einer von den öffentlichen Angelegenheiten
sagt, was geht's mich an? ist der Staat in Gefahr."
Aber es ist ja wohl auch ein Fortschritt, daß das nicht
mehr ganz so rigide zu sehen ist!
Der Aachener Friedenspreis
hat etwas Vorbildliches. Er ist eine jener Initiativen,
die weit über seine Reichweite hinaus Anlaß zur
Hoffnung geben. Zu der Hoffnung nämlich, daß sich nach
wie vor Menschen für eine friedlichere und gerechtere
Welt einsetzen und daß ihr Engagement mehr ist als
Selbstbestätigung sogenannter "Gutmenschen",
wie der modische Zynismus gerne schmäht. Mir gefällt
auch, daß sich ein von Bürgern gestifteter Preis in die
öffentliche Auseinandersetzung um die richtige
Friedenspolitik einmischt. Anders als in
vordemokratischen Gemeinwesen unterliegen in der
Demokratie alle politischen Entscheidungen der Zustimmung
der Regierten. Doch blieb Außen- und Sicherheitspolitik
lange eine letzte Domäne, in der die politische Elite
weitgehend ungestört agieren konnte. Wir brauchen mehr Bürger
wie Sie, meine Damen und Herren, die sich in den öffentlichen
Diskurs über die richtige Friedenspolitik einmischen.
Denn es ist irritierend, daß das außenpolitische
Gewicht Deutschlands gewachsen ist, während zugleich die
außenpolitische Debatte eher abgenommen hat.
Ich komme zum ersten Träger
des Aachener Friedenspreises 2000, zu der
Hilfsorganisation "Reconstruindo a Esperança"
aus Mozambique, die sich um die Therapie und soziale und
familiale Reintegration ehemaliger Kindersoldaten kümmert.
Wer meint, das Thema
Kindersoldaten betreffe lediglich die sogenannte Dritte
Welt, ist auf dem Holzweg. Sie gehören zur europäischen
Kriegsgeschichte. Die Formulierung, etwas "von der
Pike auf gelernt" haben, erinnert daran. Die
Landsknechte hatten ihre Trossbuben, und bis ins 18.
Jahrhundert war es üblich, Offiziersaspiranten bereits
im Alter von zehn bis zwölf Jahren bei einem Offizier in
die Lehre zu schicken. Und es ist es noch nicht lange her,
seit die Kadettenerziehung in Europa gang und gäbe war.
Erinnert sei schließlich auch an zwei deutsche Tragödien
des 20. Jahrhunderts: An den "Kindermord bei Ypern"
im Oktober 1914, als man im flandrischen Langemarck
Zehntausende von Studenten, die als Kriegsfreiwillige
gerade zwei Monate Ausbildung genossen hatten, gegen
reguläre britische Truppen anrennen ließ. 36.000
starben in drei Wochen das entspricht fast den
Verlusten der USA im Vietnamkrieg. Und gerade heute, am 1.
September, ist auch zu erinnern an das "letzte
Aufgebot", mit dem das Dritte Reich 1944 und 1945
noch die 15- und 14-Jährigen in einem längst verlorenen
Krieg sinnlos verheizte.
Es gibt also keinen Anlaß
zu europäischem Dünkel. Gleichwohl hat die Zahl der
Kindersoldaten im Lauf der neunziger Jahre v.a. in der
sogenannten Dritten Welt dramatisch zugenommen. Die
schwedische Kinderhilfsorganisation Rädda Barnen
d.h. "Rettet die Kinder" , eine der führenden
NGOs auf diesem Gebiet, schätzt, daß gegenwärtig
rund 300.000 Kindersoldaten in 31 bewaffneten Konflikten
eingesetzt sind. Die Zahl der Kinder, die in der letzten
Dekade z.T. als Soldaten mißbraucht und direkt in
Kriegshandlungen involviert waren, geht in die Millionen.
Rädda Barnen schätzt, daß seit 1990 um die 10
Millionen Kindern schwer traumatisiert worden sind.
Diese Entwicklung hängt
damit zusammen, daß sich das Kriegsgeschehen in den
neunziger Jahren verschoben hat zu innerstaatlichen
Gewaltauseinandersetzungen, von religiös, ethnisch oder
ökonomisch motivierten Bürgerkriegen bis hin zu Clan-
und Bandenkriegen. Dabei wurde die seit je prekäre
Unterscheidung zwischen Kombattanten und Zivilbevölkerung
weitgehend eingeebnet. Die große Zahl von Kindersoldaten
hat auch mit der massenhaften Verbreitung von leichten,
hochmodernen Handfeuerwaffen über den ganzen Erdball zu
tun. Diese sind heute so einfach konstruiert, daß selbst
ein Kind von 10 Jahren sie ohne langes Training handhaben
kann. Gewiß, die Waffen sind nicht die Ursache für ihre
Anwendung. Aber dank des florierenden internationalen
Handels sind Handfeuerwaffen praktisch an jeder Ecke zu
erhalten. Es liegt auf der Hand, daß hier die
exportierenden Staaten mitverantwortlich sind. Es ist
deshalb nur folgerichtig, daß sich inzwischen viele NGOs
nachdrücklich für die Einschränkung des Handels mit
Kleinwaffen einsetzen.
Kindersoldaten rückten
durch den ersten Golfkrieg zwischen 1980 und 1988
zwischen Iran und dem Irak ins Bild. Mit sogenannten
"Menschenwellen" versuchte das Regime Irans,
die technische Überlegenheit des Irak auszugleichen. In
vorderster Front hetzte es "Kinder Gottes"
gegen irakische Stellungen, oft durch vermintes Gelände.
Im Grunde waren sie weniger Soldaten denn "Kanonenfutter"
kindliche Himmelfahrtskommandos, denen Erwachsene
den Weg ins Paradies versprochen hatten. Daß
Kinderkrieger aber auch imstande sind, wehrlose
Zivilisten abzuschlachten, mußte die Weltöffentlichkeit
am Beispiel von Mozambique erfahren. In dessen Bürgerkrieg,
der kurz nach der 1975 errungenen Unabhängigkeit begann
und bis 1992 anhielt, sind Tausende von Kindern auf
beiden Seiten als Soldaten eingesetzt worden, viele durch
Zwangsrekrutierung. Vor allem die von Rhodesien und dem
damaligen Apartheids-Regime in Südafrika unterstützte
Rebellenbewegung Renamo, die gegen die seinerzeit
sozialistisch ausgerichtete Frelimo-Regierung
einen Terrorkrieg führte, bediente sich dabei der Kinder.
Die Rebellen überfielen Dörfer, zwangen dort lebende
Kinder, andere Dorfbewohner zu ermorden, um sie gefügig
zu machen, oder verschleppten sie, um sie mit Hunger,
Folter und Drogen zum Töten abzurichten. Gegen diese
grausamen Praktiken bezog die UNO Stellung. Im Juni 1994
beauftragte Generalsekretär Boutros-Ghali Graça Machel,
die ehemalige Erziehungsministerin Mozambiques, mit einem
Expertenbericht, den sie im August 1996 der UNO vorlegte:
der sogenannte "Machel-Report".
Literatur zum Thema
Kindersoldaten zu lesen, ist erschütternd. Kinder werden
zu einer Art Killer-Roboter abgerichtet oder als sexuell
Abhängige mißbraucht. Nicht immer sind dabei direkter
Zwang oder Drogen im Spiel. Es gibt Kinder, die sich
bewaffneten Verbänden aus Not und Angst anschließen.
Sie hoffen, mit der Waffe in der Hand ihre Existenz
sichern zu können; oder sie suchen die Geborgenheit in
der Gruppe. Bei anderen wird kindliche Begeisterungsfähigkeit
für Ideale instrumentalisiert es verbietet sich
selbstredend gleichwohl, von "Freiwilligen" zu
reden! Auch das Bedürfnis nach Rache und sexuelle Motive
spielen eine Rolle. Vergewaltigungen und sexuelle
Sklaverei von Minderjährigen sind die eine Seite, Kinder
als sexuelle Gewalttäter die andere. Der britische
Schriftsteller Michael Ignatieff, dessen Reisberichte aus
dem zerfallenden Jugoslawien zu den instruktivsten Büchern
über den neuen Nationalismus gehören, weist in seinem jüngsten
Buch, "The Warriors Honour", auf diese
Dimension hin:
"In den meisten
traditionellen Gesellschaften ist Ehre mit Zurückhaltung
verbunden und Männlichkeit mit Disziplin. Im männlichen
Verhalten vieler älterer afghanischer Krieger oder in
der Würde der kurdischen pesmerga zeigt sich eine
Kriegsordnung, die auch eine stolze Vision männlicher
Identität darstellt. Die besondere Brutalität der
Kriege in den neunziger Jahren knüpft an eine andere
Vision männlicher Identität an der wilden
Sexualität des heranwachsenden Jugendlichen. Diese
Heranwachsenden stellen eine andere Art von Soldat dar:
eine, für die eine Waffe nicht etwas ist, das
respektiert oder mit ritualisierter Korrektheit behandelt
werden muß, sondern eine explizit phallische Dimension
hat. Einen Kontrollpunkt in Bosnien zu überqueren, an
dem Teenager mit dunklen Sonnenbrillen und eng
anliegenden Tarnanzügen AK-47-Maschinengewehre schwingen,
bedeutet, eine Zone toxischen Testosterons zu betreten.
Krieg hatte schon immer eine sexuelle Dimension
eine Soldatenuniform zu tragen ist keine Garantie für
gutes Benehmen. Aber wenn ein Krieg von jugendlichen
Irregulären geführt wird, wird sexuelle Barbarei zu
einer ihrer normalen Waffen."
Eine von der
Menschenrechtskommission der UNO eingesetzte
Arbeitsgruppe hat ein Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention
von 1989 ausgearbeitet. Im Januar dieses Jahres einigte
man sich nach sechs Jahren Verhandlungen!
darauf, daß das Mindestalter für Kinder in
kriegerischen Auseinandersetzungen auf 18 Jahre angehoben
werden soll. Reguläre Streitkräfte und nichtstaatliche
bewaffnete Gruppen sollen sich verpflichten, keine
Kombattanten unter 18 Jahren einzusetzen sowie frühere
Kindersoldaten zu demobilisieren, zu rehabilitieren und
in die Gesellschaft zu reintergrieren. Der Wermutstropfen
dabei: Diese Einigung war nur möglich, weil das
Rekrutierungsalter für Nichtkombattanten bei 16 Jahren
belassen wurde. Gleichwohl war die Einigung ein
Durchbruch. Man erwartet, daß die UN-Vollversammlung in
ihrer diesjährigen Herbstsitzung dieses Zusatzprotokoll
beschließen wird.
Die 1996 gegründete NGO
"Reconstruindo a Esperança", Wiederherstellung
der Hoffnung, ist eine Organisation, die
kriegstraumatisierten Kindern, Jugendlichen und deren
Familien Hilfe anbietet. Mittels gezielter
therapeutischer Bearbeitung dieser Traumata soll die
Reintegration der ehemaligen child soldiers ermöglicht
werden. Ihr spiritus rector ist Boia Efraime junior,
der eine neue Behandlungsmethode entwickelt hat, die
psychotherapeutische Ansätze mit Methoden der
traditionellen afrikanischen Heilkunst verknüpft.
Gemessen an der Zahl derer, die auf der ganzen Welt
solche Hilfe brauchen, sind die Möglichkeiten von "Reconstruindo
a Esperança" gewiß überaus bescheiden. Gleichwohl
ist es ein exemplarisches Projekt, das Mut macht. Es
verdient und braucht weit über den
Aachener Friedenspreis hinaus Aufmerksamkeit und v.a.
materielle Unterstützung.
In der Pressemappe zu den
Trägern des diesjährigen Aachener Friedenspreises wird
darauf hingewiesen, daß Boia Efraime, der Gründer von
"Reconstruindo a Esperança", in Leipzig und
Berlin Psychologie studierte. Als ich das las, beschlich
mich die bange Frage: Was wäre, wenn er hier selber
aufgrund seiner Hautfarbe zum traumatisierten Opfer
rechter Schlägergruppen geworden wäre? Damit bin ich
beim zweiten Preisträger, bei der "Aktion
Noteingang". Die Debatte der letzten Monate hat ihr
eine Aktualität verliehen, die vor kurzem noch von
vielen geleugnet wurde. Die Mitglieder des Aachener
Friedenspreises haben ein besseres politisch-gesellschaftliches
Gespür bewiesen als große Teile der politischen Klasse.
Man muß es als Skandal bezeichnen, daß Politiker
Initiativen wie "Aktion Noteingang" nicht
sofort mit allen Mitteln unterstützt und gefördert
haben!
Schon Hegel wußte, daß
das Wesen des Terrors nicht im unmittelbaren Töten
besteht, sondern in seiner gesellschaftlichen Wirkung: in
der Verbreitung von Furcht und Schrecken. Die "Aktion
Noteingang", ursprünglich im Sommer 1998 im
brandenburgischen Bernau gegründet und seither in einer
Reihe von Städten der neuen Bundesländer aktiv, richtet
sich gegen beides. Sie will unmittelbar praktisch helfen,
indem sie potentiell Verfolgten und Opfern sichtbare
Anlaufstationen für Schutz und Hilfe anbietet. Zugleich
wirkt sie Furcht und Schrecken entgegen, den die rechten
Schlägern verbreiten: Wer den gelben Aufkleber mit dem
Notausgang-Männlein anbringt, bekennt Farbe und setzt
ein öffentliches Zeichen. Er demonstriert damit seine
Hilfsbereitschaft, aber auch seinen Willen, sich nicht
einschüchtern zu lassen. Leider braucht es dazu an
manchen Orten schon eine gehörige Portion Mut. Das
Heraustreten aus der schweigenden Mehrheit, die Überwindung
der eigenen Angst und der lähmenden Ohnmacht gehört mit
zum befreienden Aspekt dieser Initiative.
Die Auszeichnung der
"Aktion Noteingang" bezeugt einen guten Riecher
für das gesellschaftlich-politische Klima in den neuen
Bundesländern, das viele von uns weder genau kennen noch
kennen wollen. In der Broschüre "Zivilcourage gegen
Rassismus" findet sich eine "Situationsanalyse"
Brandenburgs, die aufschrecken läßt:
"Ein rechter
Mainstream, gerade auch in der Jugendkultur, setzt sich
mittels seiner aggressiven, dominanten Ausdrucksweise
seit Jahren immer mehr durch. Der Druck auf andere
jugendkulturelle Strömungen, die sich nicht über nationale
Werte definieren, ist hoch. So hoch, daß in
einigen Kommunen und ländlichen Regionen ihre
VertreterInnen immer seltener zu finden sind. (...) Es
ist in rechts zu sein, und die Ablehnung von
rassistischer Gewalt allein reicht schon aus, als Linke/r
oder Zecke bezeichnet und eventuell selbst
zum Opfer zu werden. (...) So sind für linke Jugendliche
nicht nur bestimmte Jugendclubs, sondern schon ganze
Stadtteile tabu, Menschen, die nicht-deutsch
aussehen, meiden oftmals aus Angst Fahrten nach
Brandenburg."
Der Ernst der Lage beginnt
sich allmählich herumzusprechen, wenn die Diskussionen
in der Öffentlichkeit in den letzen Wochen mehr sind als
ein hektisches Stopfen des Sommerlochs. Es ist etwas faul
in einer Gesellschaft, wenn es schon Mut braucht, für
das elementare Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit
aller einzutreten! Dieses ist die Mindest-Basis der bürgerlichen
Gesellschaft oder, mit Kant, des status civilis.
In der aktuellen Debatte
stehen für meinen Geschmack die Möglichkeiten
staatlicher Repression allzu sehr im Vordergrund. Daß
Totschlag, Mord und Massakrierung mit der gebotenen Härte
der bestehenden Gesetze bestraft werden, versteht sich
von selbst und duldet keinen Zweifel. Doch brauchen wir
dazu wirklich neue, härtere Gesetze und Parteienverbote?
Ich werde den Verdacht nicht los, daß damit abgelenkt
werden soll vom inneren Zusammenhang zwischen rechten
Gewalttätern und politischer Mitte. Sagte nicht ein
Innenminister, man wolle keine "durchrasste"
Gesellschaft in Deutschland? Und was ist mit jener
Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, mit
denen die hessische CDU zu Beginn des letzten Jahres
ihren Wahlkampf bestritt? Und gewann. Gegen die
erleichterte Einbürgerung unter Inkaufnahme der
doppelten Staatsbürgerschaft, in den meisten europäischen
Ländern längst üblich, instrumentalisierte sie
xenophobe Ressentiments. Die ganze Kampagne war, wie man
nach der Wahl erfuhr, finanziert worden mit illegalen,
auf Schwarzkonten im Ausland gebunkerten Spendengeldern.
Diese stammten, wie einer der Verantwortlichen für den
Millionenskandal flugs erfand, aus angeblichen "jüdischen
Vermächtnissen". Diese trübe Mélange aus Ausländer-
und Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus trat, ich
wiederhole es, nicht am rechten Rand der ostdeutschen
Gesellschaft auf. In der politischen Mitte hat Roland
Koch kaltschnäuzig das Tabu gebrochen, die Ausländerfrage
aus Wahlkämpfen herauszuhalten. Herr Rüttgers hat im
Wahlkampf in NRW versucht, ihm nachzueiern mit der
Kampagne "Kinder statt Inder". Diesmal ohne
Erfolg.
Ich bin der Meinung, daß
manche Politiker gut daran täten, über ihre
populistischen Wahlkampfparolen und fatalen
Enttabuisierungen selbstkritisch nachzudenken. Um Mißverständnisse
zu vermeiden: Natürlich ist es gut, wenn jetzt alle
demokratischen Parteien dazu aufrufen, rechtsradikale
Gewalttäter zu bekämpfen. Es darf nicht länger sein,
daß Initiativen wie "Aktion Noteingang", wie
es in ihrer Broschüre heißt, "nur ein Tropfen auf
den heißen Stein sein kann."
Ich habe eingangs gesagt,
daß wir mehr Initiativen von der Art des Aachener
Friedenspreises brauchen. Er "will Mut machen und
Beispiel geben, sich für den Frieden und für die Völkerverständigung
einzusetzen." Das ist Ihnen, meine Damen und Herren,
dieses Jahr mit zwei beeindruckenden Trägern gelungen. Für
beide trifft diese Charakterisierung in hohem Maße zu.
Beide verdienen und brauchen Unterstützung und
Nachahmung. Beide hängen auch, um es noch einmal
hervorzuheben, miteinander zusammen. Wenn wir wollen, daß
Menschen wie Boia Efraime auch künftig in Deutschland
unbehelligt und ohne Angst vor rassistischen Schlägern
studieren können, müssen wir uns verstärkt für
Frieden und Völkerverständigung im eigenen Land
engagieren.
Ich danke Ihnen für Ihre
Aufmerksamkeit.
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